Sächsisches Festival der Allgemeinmedizin fand erstmalig in Leipzig statt

Unter dem Motto „Praxis Dr. Langweilig? VON WEGEN!“ fand am 05.05.2023 das Sächsische Festival der Allgemeinmedizin (FAMe) zum ersten Mal in Präsenz statt. Die Veranstaltung im „Bayerischen Bahnhof“ in Leipzig war mit über 200 Teilnehmenden die größte ihrer Art für NachwuchsmedizinerInnen der Allgemeinmedizin in Präsenz bundesweit. Studierende, WeiterbildungsassistentInnen sowie AssistenzärztInnen der Universitäten Leipzig, Dresden, Chemnitz und Halle waren eingeladen. Im Fokus des Abends standen Vorurteile gegenüber der Allgemeinmedizin wie Dauerstress und Langeweile bei der Arbeit sowie die Relevanz einer „Work-Life-Balance“.

Dr. med. Torben Ostendorf: Das sächsische FAMe war ein voller Erfolg!

„Ich bedanke mich bei allen Teilnehmenden sowie ReferentInnen und Gästen über den großen Zuspruch und die gute Stimmung! Das gibt uns Ansporn für das nächste Festival und viel Hoffnung für die zukünftige Generation von Hausärztinnen und Hausärzten. Ich freue mich auf die kommenden Möglichkeiten des hausärztlichen Austausches. Das sächsische FAMe war ein voller Erfolg“, so Dr. med. Torben Ostendorf, Vorsitzender des Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes e. V.

Das erste FAMe in Präsenz war sofort ausgebucht

Weit mehr als 200 Interessierte hatten sich bereits kurz nach Veröffentlichung der Veranstaltung online auf der Website des Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes angemeldet; das erste FAMe-Präsenzfestival war in kürzester Zeit ausgebucht.

„Dass die Veranstaltung gefragt war, spiegelte sich auch an den teilnehmenden ReferentInnen und Gästen wider“, so Dr. med. Susann Hennesthal, stv. Vorsitzende des Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbands e. V. Ein besonderer Dank gehe an die VerbandskollegInnen sowie die Gastredner, Prof. Dr. Thomas Frese (Professor und Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Halle), Prof. Dr. Lutz Mirow (Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Klinikum Chemnitz) sowie Ruben Bernau, Beisitzer im Vorstand des Instituts für hausärztliche Fortbildung im Deutschen Hausärzteverband (IHF).

FAMe setzte Vorurteilen das wahre Leben entgegen

Auf dem Festival wurden in Vorträgen hartnäckige Vorurteile relativiert. Mit konkreten Einblicken der ReferentInnen in ihre persönlichen Werdegänge, Terminkalender und Praxisabläufe, einschließlich medizinischer Fallbeispiele wurde gezeigt, dass der hausärztliche Alltag gefüllt ist mit persönlicher Gestaltungsfreiheit, Abwechslung sowie medizinisch anspruchsvollen Themen und Erfahrungen. Bei guter Praxisorganisation funktioniert auch die in der heutigen Zeit erforderliche „Work-Life-Balance“, ohne einen „Burn-out“ zu erleiden. Vielfalt, langfristige soziale PatientInnen-Bindungen und freie Zeiteinteilung stehen etwa dem Vorurteil der Langeweile entgegen. Die Herzlichkeit und Dankbarkeit solcher PatientInnen-Feedbacks werden in der hausärztlichen Tätigkeit unterschätzt.
Auch nach den Vorträgen gab es bei einem kostenfreien Abend-Buffet mit Getränken und Musik Gelegenheiten zum Austausch. Für den Weg nach Hause stand den Teilnehmenden aus Dresden und Chemnitz, wie bereits bei der Hinfahrt, ein kostenloses Bus-Shuttle vom Veranstaltungsort „Bayerischer Bahnhof“ zur Verfügung.

Eine Fortsetzung des sächsischen FAMe ist geplant

Dr. med. Amrit Forker-Tutschkus, Vorstandsmitglied des Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes e. V. und selbst Hausärztin in Leipzig, berichtet mit großer Freude: „Das Festival der Allgemeinmedizin ist mein Baby und ich bin begeistert, dass es endlich in den Genuss des Präsenzfestivals kommen konnte. Der Austausch und das Klima waren bombastisch. So eine coole Veranstaltung habe ich schon lange nicht mehr erlebt und ich hoffe, dass die jungen Ärztinnen und Ärzte diese Atmosphäre mitgenommen haben.“ Nach der positiven Resonanz und dem schnellen Ausverkauf der Tickets ist eine Wiederholung des Events im Jahr 2024 in Sicht.

Über FAMe

Das „Festival Allgemeinmedizin“ wurde vormals während Corona als Online-Veranstaltung vom Deutschen Hausärzteverband sowie dem Institut für hausärztliche Fortbildung (IHF) mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) und der Gesellschaft für Hochschullehre in der Allgemeinmedizin (GHA) ins Leben gerufen. Die Veranstaltenden wollen mit ehrlichen Einblicken in das alltägliche Leben von Hausärzten und Hausärztinnen Vorurteilen entgegenwirken. Die ersten drei Festivals fanden jeweils virtuell statt und waren bundesweit zugänglich. Das sächsische FAMe war in Leipzig zum ersten Mal in Präsenz möglich und erfolgte in Kooperation mit den Lehrstühlen oder Abteilungen für Allgemeinmedizin der Universitätskliniken Leipzig, Dresden und Halle sowie dem Klinikum Chemnitz.

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