Fortbildungstag: Digitale Praxis – gemeinsam in eine (e)Zukunft
Fortbildungstag: Digitale Praxis – gemeinsam in eine (e)Zukunft
Gemeinsam die Digitalisierung in der Hausarztpraxis voranzubringen: das ist Ziel und Wunsch der Veranstaltung „Die digitale Praxis“. Damit dieser Wunsch, für möglichst viele Praxen leichter und verständlicher eine realistische Tatsache wird, hat der Sächsische Hausärztinnen- und Hausärzteverband zum zweiten Mal einen Fortbildungstag für Interessierte veranstaltet.
Die Schirmherrschaft, im geistigen Sinne, hat Dr. Jan Anastassis Skuras übernommen. Er selbst ist Internist und Hausarzt, Vorstandsmitglied des Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes und setzt schon seit Jahren mit viel Freude und Begeisterung auf digitale Strukturen in seiner Hausarztpraxis. Bereits in seiner Zeit als Oberarzt im Universitätsklinikum (2006-2015) waren für Skuras telemedizinische Anwendungen ein Muss für eine bessere Patientenversorgung unter anderem im Tele-Notarztprojekt.
Inspirieren und begeistern (lassen)
Die Begeisterung über digitale Hilfsmittel war beim Fortbildungstag in Lichtenwalde am 27. April 2024 überall zu spüren: Einen Tag lang haben sich Ärztinnen und Ärzte sowie Praxispersonal zu Themen der Digitalisierung ausgetauscht und sich gegenseitig inspiriert. Um 9.30 Uhr ging es los.
Fachvorträge und reger Austausch
Nach einer kurzen Einführungsrunde folgten vier Fachvorträge mit Erfahrungsaustausch und praktischen Anwendungen. Expertinnen und Experten im digitalen Bereich beleuchteten zum Beispiel die Online-Terminvergabe, Videosprechstunden sowie die Anwendung und Verordnung von DiGA (Stichwort: Apps auf Rezept) in der hausärztlichen Versorgung.
Sie zeigten, wie der moderne und digitale Austausch mit Patientinnen und Patienten effizient machbar ist, wie er die Hausarztpraxis entlastet und dabei gleichzeitig zu einer besseren Patientenversorgung führt. Den Abschluss bildete eine Vorort-Besichtigung von Skuras Praxis. Hier konnten die Teilnehmenden weitere digitale Praxisanwendungen in Echtzeit erleben und gleich austesten.
Telemonitoring selbst probieren
Wie einfach anwendbar Telemonitoring in der Hausarztpraxis sein kann, probten alle Teilnehmenden am Beispiel eines mobilen Blutdruckmessgerätes. Hierbei werden die Daten im häuslichen Umfeld (oder auf der ganzen Welt) durch das Gerät erfasst. Über Satellitenverbindung gelangen sie dann Ende-zu-Ende-verschlüsselt durch eine spezielle Software in die Hausarztpraxis. Diese Leistung muss zwar über IGeL abgerechnet werden, es lohnt sich aber alle mal. Prof. Dr. Friedrich Köhler stellte im Anschluss daran vor, wie mit Hilfe des Telemonitorings auch bei einer fortgeschrittenen Herzinsuffizienz die Behandlung verbessert und Klinikaufenthalte verhindert werden können.
Machbarkeit rückt in den Fokus
Gerade, weil die Expertinnen und Experten live zeigten, wie einfach neue digitale Lösungen umzusetzen sind, konnten viele Bedenken und gedanklichen Hürden aufgelöst werden. Außerdem wurden so Visionen zur Umsetzbarkeit bei einigen geweckt. Gemeinsam diskutierten die Kolleginnen und Kollegen über die Machbarkeit von digitalen Lösungen sowie Vor- und Nachteile. Auch Hospitationseinladungen wurden untereinander ausgetauscht.
Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass es eine gelungene und erfolgreiche Veranstaltung war und freuen sich auf die Fortführung im nächsten Jahr.