Gemeinsame Pressemitteilung: Zeit für eine klare Entscheidung: GOÄ-Reform jetzt auf den Weg bringen!
Berlin, 22.05.2025 - Die unterzeichnenden Verbände sprechen sich dafür aus, dem
Entwurf einer neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) zuzustimmen. Nach einem
jahrelangen Erarbeitungs- und Gesprächsprozess liegt jetzt ein tragfähiger Kompromiss
mit PKV und Beihilfe vor. Der neue Ansatz erkennt endlich die ärztliche Zuwendung zum
Patienten in allen Fachgebieten wieder angemessen an und führt insgesamt zu einer
besseren Honorierung.
Vor allem aber ist es für die gesamte Ärzteschaft von immensem Wert, durch den
Entwurf nach zwei Jahrzehnten der Beratungen und Diskussionen endlich die
Voraussetzung für eine Novellierung der GOÄ durch den Verordnungsgeber zu schaffen.
Eine zeitgemäße Honorarordnung ist ein Wesensmerkmal des freien ärztlichen Berufs.
Dieser Funktion kann eine seit Jahrzehnten überalterte GOÄ nicht mehr gerecht werden.
Angesichts der bevorstehenden politischen Diskussionen um die Zukunft der sozialen
Sicherungssysteme wäre ein Scheitern oder eine erneute Vertagung der Entscheidung
über eine neue GOÄ ein fatales Signal für die Zukunft des dualen Versicherungssystems
und den Erhalt einer eigenständigen ärztlichen Gebührenordnung.
Stattdessen geht es jetzt mehr denn je darum, dass die Ärzteschaft ihre
Gestaltungsfähigkeit in diesem für die Zukunft des Berufsstandes zentralen Themenfeld
unter Beweis stellt.
Die Unterzeichnenden begrüßen, dass Bundesärztekammer und PKV-Verband
vereinbart haben, den vorliegenden Entwurf nach einem positiven Votum in Abstimmung
mit den ärztlichen Verbänden und Fachgesellschaften innerhalb des jetzt beschriebenen
Rahmens weiter zu verbessern. Schon im Clearingverfahren der letzten Monate konnten
mit den Verbänden, die sich konstruktiv beteiligt haben, zahlreiche Anpassungen erreicht
werden. Eine moderne GOÄ bedarf der kontinuierlichen Anpassung an den
medizinischen Fortschritt und die Kostenentwicklung in Praxen und Krankenhäusern. Es
ist gut, dass der vorliegende Entwurf die Voraussetzungen dafür auch für die Zeit nach
der Inkraftsetzung der neuen GOÄ schafft.
Die neue Bundesgesundheitsministerin steht nun in der Verantwortung, das
Novellierungsverfahren auf der Basis eines positiven Ärztetagsvotums zügig einzuleiten.
Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI)
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V.
Hartmannbund
Hausärztinnen- und Hausärzteverband
SPiZ – Spitzenverband ZNS
Virchowbund